VERLAG

SPIRIT BALANCE - Indie Publishing, 6060 Sarnen

ISBN

978-3-907195-01-7

PRINTED IN GERMANY

 

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

 

 

 

 

Das Buch

Willst du dein Leben selbstbestimmter führen, deinen Alltag freier gestalten und dein Beziehungsleben harmonischer geniessen? Dann fange an, zu leben! Verstecke dich nicht weiterhin hinter Ausreden und nimm das Steuer deines Lebens in deine eigenen Hände. 

 

Dieses Buch zeigt auf, wie du es schaffst, mithilfe übersinnlicher Kräfte, zum Schmied deines Glücks zu werden. Lass dich überraschen, was tatsächlich in dir steckt und wie spielerisch einfach es ist, dein volles Potenzial zu entfalten – sofern du bereit bist, es zu tun.

 

Das dritte Praxisbuch des Autors zum Thema Trance Healing deckt auf, warum Medialität und Spiritualität natürliche Bestandteile des Lebens sind. Darüber hinaus belegt es, dass die Zusammenarbeit mit übernatürlichen Kräften nicht nur in den Köpfen von Spinnern existiert, sondern längst praktizierte Tatsache und wissenschaftlich belegt ist. 

 

 

Der Autor

 

Hampi van de Velde, geboren 1965 in Belgien, aufgewachsen in Davos, lebt mit seiner Familie in Sarnen. Er ist professionelles Heilmedium, spiritueller Coach und international engagierter Ausbilder für Heilmedien. In England und den USA amtet er zudem als Tutor für die ISF (International Spiritualist Federation). 

 

Seine über die Jahre entwickelte spirituelle Vielseitigkeit und sein Wissen, wie man in der heutigen fordernden Zeit die eigenen Bedürfnisse leben und Selbstzufriedenheit finden kann, machen ihn zu einem lesenswerten Autor und besonderen Lehrer.

 

In seiner Praxis in Sarnen steht er für persönliche, spirituelle Coachings und Trance Healing Behandlungen zur Verfügung. Du kannst ihn über www.trancehealing.ch kontaktieren.

 

 

 

Intro: Du bist, was du sein willst 7

Kapitel 1: Gnothi seauton – Erkenne dich selbst page5image160406417

Das Visualisieren deines neuen Lebens 22

Übung: Dein Lebensfilm 23

Kapitel 2: Das verdammte Kind 31

Übung: Woher kommt mein Geist? 35

Übung: Das innere Kind sich ausdrücken lassen 49

Kapitel 3: Der Konflikt 52

Kapitel 4: Das Paradoxon 57

Meditation: Eine Reise in deine Mitte 63

Kapitel 5: Die Wertung 66

Meditation: Der Lebensbaum 76

Kapitel 6: Intuitives Trance Healing 84

Kapitel 7: Inspiration und Lebensaufgabe 96

Kapitel 8: Worauf es ankommt 104

Meditation: Der Mensch im Spiegel 108

Kapitel 9: Tausend Möglichkeiten 113

Kapitel 10: Das automatische Schreiben 121

ÜBUNG: Das automatische Schreiben 122

Kapitel 11: Intuitive Trance Medialität 137

ÜBUNG „Gott sehen“ Teil 1: 148

ÜBUNG „Gott sehen“ Teil 2: 151

ÜBUNG „Gott sehen“ Teil 3: 151

Kapitel 12: Heilende Kommunikation 157

Innere Sinne trainieren A 173

Innere Sinne trainieren B 175

Variante für Fortgeschrittene 176

Die Therapie der Kommunikation 178

Kapitel 13: Bewusstseinsstufen 182

Paranormale Phänomene 187

Kapitel 14: Immer noch verunsichert? 201

Danksagung 219

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Intro: Du bist, was du sein willst

Was käme dabei heraus, wenn du dir eine Eigenschaft wünschen könntest, die dir im Leben gefehlt hat? Eine Eigenschaft, die dir ermöglicht, zu tun, was du wirklich willst und zu sein, wer du wirklich bist. Was für eine Eigen- schaft würdest du dir wünschen? Mut, Selbstvertrauen, Geduld, Weisheit oder Wissen? Wie wärst du als Mensch? Würdest du anders handeln als jetzt? Spontaner, offener? Oder würdest du alles genauso machen wie immer?

Wir sind in unserem Leben oft gezwungen, Eigenschaften zu leben, die gar nicht unsere eigenen sind. Eigenschaften, die wir als Kinder oder junge Erwachsene wie einen Stempel eingebrannt bekommen haben. Eigenschaften, die wir nicht loswerden und die uns daran hindern, zu leben, wie wir gerne leben möchten.

Wenn beispielsweise Mut nicht zu deinen Eigenschaften gehört, fällt es schwerer, den Chef um eine Gehaltserhöhung zu bitten oder eine hübsche Arbeitskollegin einen attraktiven Arbeitskollegen zum Essen einzuladen, als mit etwas Mut im Handgepäck des Lebens. Und ohne die dazugehörende Entschlusskraft, mutig zu werden, wird sich das nicht ändern, auch wenn man es sich noch so sehr wünscht.

Für mich ist klar. Sofern es mir möglich ist, möchte ich, in den Bereichen meines Lebens, die mir wichtig sind, tun und lassen, was ich will. Insbesondere, was mein alltägliches Sein und die Dinge betrifft, die ich tue. Wie ich lebe und was ich tue haben große Auswirkungen auf meinen Gemütszustand.

 

Ich bin dabei nicht wie ein Blatt im Wind und gebe mich meinen Launen hin. Als verantwortungsbewusster Mensch erfülle ich die Pflichten, die ich als solche anerkenne und sorge für mich und meine Lieben. Zudem ist mir bewusst, dass ich nicht ausbrechen und alles hinschmeißen kann, wenn ich keine Idee habe, wie ich in Selbstverantwortung meinen Lebensunterhalt verdienen kann.

Manchmal gibt es auch keine Alternative zum Bestehenden, weil zu viele Dinge dagegen sprechen oder ich nicht bereit bin, den Preis zu bezahlen oder die Konsequenzen zu tragen. Das muss ich akzeptieren. Über Dinge, die ich nicht ändern kann, brauche ich mir den Kopf nicht zu zerbrechen. Doch die Dinge, die sich ändern lassen, kann und sollte ich ändern.

Wenn ich mir keinen neuen Job aus dem Hut zaubern kann, weil es keine Stellenangebote gibt, die meinen Fähigkeiten entsprechen, kann ich dennoch reflektieren, was für Fähigkeiten ich bereits besitze und einen Weg finden, wie ich die, für eine andere Aufgabe fehlenden Fähigkeiten, erlangen kann. Oder über den Tellerrand blicken und nachforschen, was aus heutiger Sicht die mögliche Alternative wäre. Anders ausgedrückt, ich versuche, meine Träumen zu verwirklichen, indem ich tue, was mir möglich ist, statt daran zu verzweifeln, was alles nicht möglich ist.

Wenn ich das nicht tue, meine Träume nicht verwirkliche, bin ich nämlich nicht ich. Eine zusätzliche Eigenschaft zu erhalten, die mir ermöglicht, zu tun, zu sein oder zu werden, was ich mir in meinem Innersten wünsche, will

 

ich darum unbedingt. Weil es Auswirkungen auf meine Lebensqualität und unter Umständen meinen Gesund- heitszustand hat. Wenn ich meine Lebenswünsche über einen längeren Zeitraum unterdrücke, macht mich das nämlich krank.

Meine Lebensqualität leidet, wenn ich jeden Morgen widerwillig aus dem Bett krabble, mich in Klamotten quetsche und zu einer Arbeit fahre, die mir widerstrebt. Sie leidet, wenn ich Tage und Nächte mit Menschen zusammen sein muss, mit denen ich nicht zusammen sein will. Die Lebensqualität leidet auch, wenn ich nicht den Mut aufbringe, die mir widerstrebende Arbeit zu kündigen oder für mich einzustehen.

Versetze dich einmal in deine Kindheit zurück. Nimm dir die Zeit. Am besten in eine Situation deiner Vergangenheit, die dich sehr geprägt oder traumatisiert hat. Führe dir diesen Moment vor Augen und denke dir eine Eigenschaft dazu, die dir in dem damaligen Moment geholfen hätte. Wäre dein Leben ab dem Moment nicht anders verlaufen? Wie wäre es verlaufen? Was oder wer wärst du heute?

Vielleicht findest du solche Gedankenspiele müßig. Geschehen ist geschehen, das Leben ist verlaufen, wie es ist und du bist, wie du bist. Das stimmt. Doch lass mich dir eine kleine Geschichte aus meinem Leben erzählen. Über ein Erlebnis, das mich mehr geprägt hat, als ich mir eingestehen wollte. Es ist mitverantwortlich dafür, wer ich heute bin und was ich tue. Dieses Schlüsselerlebnis ist mir erst kürzlich wieder bewusst geworden.

 

Ich war damals, als es geschah, der kleinste und schwächste Schüler in der vierten Klasse. Mein damaliger Lehrer war streng und nicht sonderlich freundlich. Jedenfalls nicht zu mir. Vielleicht war es mein holländischer Name oder weil ich Ausländer war. Ich hatte oft Angst, zur Schule zu gehen. Einerseits, weil besagter Lehrer mich gelegentlich vor der Klasse bloßstellte und andererseits, weil er damit die stär- keren Jungen dazu animierte, es ihm gleichzutun. Obschon, Gott sei Dank, nicht alle Kinder und Lehrer so waren.

In unserer Klasse gab es zwei Jungs, die sich einen Spaß daraus machten, mich zu jagen und eines Tages hetzten mich die beiden wie ein Tier durchs Viertel. Die Bilder der Jagd sind noch immer in meinem Kopf. Wenn ich mich erinnere, sehe ich mich um einen Wohnblock rennen, den einen Jungen im Nacken und den anderen von der entgegengesetzten Seite her auf mich zukommend. Beide mit Luftgewehren bewaffnet.

Ich konnte mich nicht wehren und gab vor, bei dem makabren Spiel mitzuspielen. Ich wollte die zwei nicht verärgern. Ich hoffte, dadurch den Federbolzen aus ihren Gewehren zu entkommen. Was leider nicht der Fall war. Ich entwickelte aber in dem Moment eine Überlebensstrategie. Eine unge- wollte Eigenschaft. Durch mein „Mitspiel-Verhalten“, getrie- ben von der Angst, chancenlos zu sein, versuchte ich, durch Anpassung in Ruhe gelassen oder wenigstens nicht verprügelt zu werden. Ich freundete mich mit den beiden an. Ich dachte, wenn die starken Jungen meine Freunde wären, würde sich etwas ändern. Ich wäre dann sicher. Den Mut, es meinen Eltern zu sagen oder jemand anderen um Hilfe zu bitten, konnte ich nicht aufbringen.

 

Stelle ich mir heute vor, welche Eigenschaften mir damals geholfen hätten, kommen mir Mut zur Offenheit und Kampfbereitschaft in den Sinn. Mit diesen beiden Eigen- schaften wäre ich nicht vor den Größeren davongelaufen, sondern hätte mich ihnen gestellt. Natürlich hätten sie mich verprügelt, sie waren größer, stärker und zu zweit. Das haben sie aber eh gemacht, ob ich nun fortgelaufen bin oder nicht. Ich hätte den beiden aber zeigen können, wie sehr ich sie verabscheue, weil sie Freude empfanden, Schwächere zu plagen.

In meinem weiteren Leben hatte ich oft das Gefühl, ich müsse mich jemandem „anhängen“, der stärker ist oder mehr Durchsetzungsvermögen besitzt als ich. Weil ich mich als zu schwach empfand und mich nicht traute, für mich einzustehen. Die „Stärkeren“ konnten lange Zeit mit mir machen, was sie wollten. Im Sport, Beruf und im Vereinsleben traute ich mich kaum, mich zu wehren und sagte viel zu oft Ja statt Nein.

Die mir damals fehlenden Eigenschaften habe ich mir in den letzten Jahren zu eigen gemacht und mit Intuitiver Trance Arbeit fest in meinem Energiefeld verankert. Heute stehe ich zu mir, sage, was ich denke, führe gerne Ausein- andersetzungen und stehe dabei für mich und andere ein. Und als eines schönen Tages ein wildfremder Mann begann, mich ohne ersichtlichen Grund zu provozieren, wurde ich als gestandener Erwachsener sogar noch einmal vor die Wahl gestellt, klein beizugeben und davonzulaufen oder mich dem Mann auf adäquate Weise entgegenzustellen. Ich war froh, dass Freunde zugegen waren, die mich unter- stützten und Schlimmeres verhinderten.

 

Diese Geschichte aus meiner Kindheit ist ein Beispiel, das zeigt, wie Eigenschaften, die wir unfreiwillig in uns mani- festiert haben, uns daran hindern, frei zu leben. Die erlebten Provokationen als gestandener Erwachsener belegen, dass sich Trauma-Situationen wiederholen, egal, wie lange das Geschehnis her ist. Ein unverarbeitetes Trauma taucht immer wieder auf, insbesondere dann, wenn wir uns verändern. Denn kurz bevor sich eine Veränderung – eine neue Eigenschaft – in einem Menschen manifestiert, kommt alles noch einmal hoch.

Neue Eigenschaften zu wählen und ins Leben zu integrieren, macht Sinn. Meine jetzige Lebenssituation zeigt mir das deutlich. Ich habe damit für mich belegt, dass meine als Erwachsener frei gewählten Eigenschaften mich und mein Leben verändern und dabei unterstützen, der zu sein, der ich sein will.

Wirf jetzt aber nicht gleich alles über Bord. Du brauchst dir auch keine Liste unerwünschter Eigenschaften zu machen. Deine Prägungen kommen nicht von ungefähr und einige heute unerwünschte Eigenschaften sind nicht so schlecht. Prägungen sind nämlich nicht nur Trauma oder schlecht, sondern zugleich Ressource und hilfreich. Du hast dich wegen und dank deiner Traumata individuell entwickelt.

Als Kind kannst du nichts dafür, wenn du klein oder schwach bist und hast in unangenehmen Lebenssituationen wenig Wahlmöglichkeit. Auch kannst du nichts für die Begrenztheit deiner Lehrer und Eltern. Rückblickend können wir nämlich erkennen, dass unsere Eltern nur begrenzt „schuldig“ sind. Wie hätten sie uns beibringen

 

können, dass wir freie Wesen mit eigenem Willen und Kräften sind, wenn ihnen ihr eigenes Wesen nicht bewusst war?

Wesentlicher ist, dass dir heute klar ist, dass es anders geht und, dass du unbegrenztes Potenzial in dir trägst. Potenzial, das dir ermöglicht, alle deine unerwünschten Eigenschaften zu transformieren. Du kannst der Mensch sein, der du gerne bist. Du kannst alles tun und lassen, was du willst. Es gibt niemanden, der dich daran hindert, außer du selber.

Wenn du der Meinung bist, dass alles gut ist, wie es ist und das Geschwafel von „sich verwirklichen“ in die Abteilung für Kuschelesoterik gehört, leg dieses Buch wieder zur Seite. Wenn du Power in dir spürst, dich fragst, wie du deine Träume – auch im gesetzten Alter – heute noch verwirklichen kannst, lies weiter. Dieses Buch zeigt auf, wie du durch Intuitives Trance Healing dein Potenzial entfaltest. Ob du deinen Weg mit dem neuen Wissen gehst, ist dir überlassen. Wie dir jede Entscheidung überlassen wird.

Dein Selbst zu leben, wirkt sich nicht nur auf deine Arbeit und deine kreativen Tätigkeiten aus. Es hat Auswirkungen auf deine innere Haltung, deinen Körper, die Vitalität, deine Gesundheit, deine Partnerschaften, Beziehungen und dein Liebesleben. Es beeinflusst dein gesamtes Sein in diesem und – je nach Glauben – in den nächsten Leben. Dein Selbst zu leben, wirkt sich auf jeden Atemzug und jeden Herzschlag aus. Denn wofür schlägt dein Herz? Warum atmest du? Warum bist du überhaupt auf dieser

 

Erde? Vielleicht, weil es zu deiner Aufgabe auf diesem Planeten gehört, dein Selbst zu entdecken und zu leben?

Trance Healing ist die Reise nach Innen, in dein tiefstes Inneres. Dabei gelangst du, wenn du es zulässt, in einen heilenden Trance-Zustand. In diesem Zustand ermöglichst du einem Geistwesen, dein Energiefeld zu nutzen, damit er körperliche und mentale Heilung geschehen lassen kann. Intuitives Trance Healing ist die Weiterentwicklung der Trance Healing Techniken.

Beim Intuitiven Trance Healing geht es neben dem Heilen auch darum, unser inneres Wesen zu entdecken, das alte Selbstbildnis zu löschen und unserem Selbst zu ermögli- chen, sich auf die ureigene, individuelle Art und Weise auszudrücken. Sei es mit Schreiben, Sprechen, Singen, Musizieren, Kochen, Tanzen, Haare schneiden, Malen, Gärtnern, Massieren, Pflegen, Beraten, Schreinern, die Sexualität ausleben, Sport treiben oder anderem. Es gibt so viele Ausdrucksarten, wie es Menschen gibt. Wenn eine Million Menschen aus ihrem innersten Selbst heraus malen, entstehen eine Million verschiedene Bilder. Jeder Mensch ist einzigartig.

In den bald dreißig Jahren, in denen ich mich mit der geis- tigen Welt und ihren Bewohnern befasse, bin ich mehr und mehr zum Schluss gekommen, dass es am Ende immer nur darum geht, sein Selbst auszudrücken. Dass es das Ziel eines jeden Menschen auf diesem Planeten ist, sich zu leben und die in uns schlummernde, ureigene Schöpfer- kraft, in irgendeiner Weise zum Ausdruck zu bringen. Auch Quantenphysiker teilen seit einigen Jahren die

 

Ansicht, dass der Mensch seine Realität jederzeit selber erschafft. Du und ich also die göttlichen Schöpfer unseres eigenen Lebens sind (Quelle: Jorg Starkmuth, „Wie das Bewusstsein die Realität erschafft“).

Das hat mit Egoismus nichts zu tun, wenn man sich auf sein inneres Selbst fokussiert und seine ureigenen Wünsche verwirklichen will. Das Gegenteil ist der Fall. Dieser Vorgang wirkt nicht nur auf einen selber, sondern auch auf Mitmenschen in hohem Maße heilend.

Das Intuitive Trance Healing hat sich aus meiner Arbeit als Heilmedium und Lehrer für Trance Healing und Trance Medialität heraus entwickelt. Es ist keine Kopfarbeit, sondern ein Zusammenspiel all der verschiedenen Techniken und Methoden, die ich im Laufe der Jahre erfahren durfte. Da immer wieder neue Erfahrungen dazukommen und umgehend mit einfließen, entwickelt sich die Methode laufend weiter. Dadurch ist sie lebendig und beweglich.

Intuitives Trance Healing verbindet Traditionelles aus Vergangenheit und Gegenwart zu einer neuen Tradition der Veränderbarkeit. Nichts in uns ist starr und so festge- fahren, dass es sich nicht ändern ließe. Die Veränderung – und somit die Entwicklung des Selbst – ist die einzige Konstante im Leben. Davon können wir ausgehen und darauf können wir bauen.

Ich wünsche mir, dass du Intuitives Trance Healing mithilfe dieses Buches ausprobierst und mit deinen eigenen Erfahrungen verknüpfst. Beginne damit, zu experimentieren und finde dein eigenes Intuitives Trance Healing. Setze

 

um, was aus dir entsteht. Nimm dabei die Stolpersteine deines Lebens als Bausteine und baue dir daraus dein Haus. Intuitives Trance Healing unterstützt dich dabei und darin, dich selber zu finden, deinen eigenen Weg zu gehen und dein Innerstes zum Ausdruck zu bringen. Wenn du das kannst, dann bist du, was du sein willst. Das ist die Meisterschaft im Übersinnlichen, nichts weniger.

Für diese Meisterschaft gibt es keine Medaille, keinen Pokal und kein Preisgeld. Der Lohn sind Selbstzufrieden- heit und innerer Frieden. Zwei gute Freunde, die sich im Innen finden und im Außen spiegeln. Yin und Yang in ihrer unzertrennlichen Einheit, dein rechtes und linkes Auge und der gemeinsame Blick auf das Licht in deinem Herzen.

Viel Freude bei der Lektüre und den Übungen. Hampi van de Velde

 

Kapitel 1: Gnothi seauton – Erkenne dich selbst

Die Selbstwahrnehmung ist einer der Schlüssel zu unserem Glück. Uns selbst zu erkennen, eine große Herausforde- rung. Nicht erst im einundzwanzigsten Jahrhundert! Hast du die Worte „Gnothi seauton“ schon einmal gehört? Das ist Griechisch, bedeutet so viel wie „Erkenne dich selbst!“ und ist eine vielzitierte Inschrift aus dem Apollotempel von Delphi, dem Sitz des Orakels von Delphi. Die Inschrift war ursprünglich als Mahnung an den Menschen gedacht, nicht in Selbstüberschätzung zu verfallen. Als Urheber der Aufforderung zu menschlicher Selbsterkenntnis galt in der Antike der Gott Apollon selbst. Strittig war aber, welcher Mensch den Spruch zuerst geäußert hat. Gemäß Wikipedia wird meist Chilon von Sparta als derjenige angesehen, der die Aussage gemacht hat. Mach dir aber bitte keine Gedanken, wenn du Chilon von Sparta nicht kennst. Ich habe ihn erst kürzlich und rein zufällig kennengelernt. Er lebte circa fünfhundertfünfzig vor Christus und war spartanischer Ephor und Verfassungsreformer und galt (nach Platon) als einer der Sieben Weisen des antiken Griechenlands. Ein Ephor ist ein Verwaltungsbeamter und die Sieben Weisen sind eine von der Nachwelt so bezeichnete Gruppe von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in der griechischen Antike (spätes siebtes und sechstes Jahrhundert v. Chr.).

Forscht man nach, finden sich verschiedene Deutungen zu den Worten der Inschrift „Gnothi seauton“. Mehrfach ist die Rede von der Begrenztheit und Hinfälligkeit des Menschen, im Gegensatz zu den Göttern und der

 

Selbstüberschätzung des Menschen in Bezug auf seine individuellen Möglichkeiten. Es finden sich aber auch Beschreibungen, dass Selbsterkenntnis im Menschen die Ansicht eröffne, er sei Teil der Natur. Er soll darum in Bescheidenheit und Übereinstimmung mit der Natur leben. Das ist hochaktuell, insbesondere hinsichtlich der Lebens- und Ernährungsthematik. Wir sind, wie wir leben und was wir essen.

Eine spannende Entwicklung nahm der Gedanke der Selbsterkenntnis mit dem griechischen Philosophen Platon. Für Platon stand der Aspekt im Vordergrund, dass der Mensch Wissen um das eigene Nichtwissen erlangen solle. Das Bemühen um solche Selbsterkenntnis war für Platon ein Bestandteil seiner Sorge um die Seele, deren Wohlergehen davon abhänge, dass sie Tugend (gute Eigen- schaften) kultiviere.

Das machte die Selbsterkenntnis zum Ausgangspunkt für eine Einsicht in die Entwicklungsmöglichkeiten des Menschen – dank der überirdischen Herkunft und Natur der Seele. Das ist also nicht erst seit der New-Age-Bewegung in den USA und des Esoteriktsunamis in den späten 1970er-Jahren ein Thema. Platons Gedankengut wurde im vierten Jahrhundert vor Christus verbreitet. Platons Auffassung zufolge, besagt das „Gnothi seauton“, der Mensch solle sich als das erkennen, was er ist, nämlich eine „den Körper bewohnende und gebrauchende unsterb- liche und gottähnliche Seele“.

Die späteren Anhänger Platons, die Neuplatonier, bezogen und deuteten die Forderung der delphischen Maxime,

 

„Gnothi seauton – Erkenne dich selbst“, als Aufforderung zur Selbsterkenntnis der Seele. Nicht in der Außenwelt sei die erlösende Wahrheit zu finden, sondern in der Besinnung der Seele auf sich selbst.

Diese Worte sind Balsam für meine Ohren. Sie zeigen, dass sich der bewusste Mensch seit jeher mit der inneren und nicht nur mit der äußeren Wahrheit beschäftigt. Dass Esoterik – die Suche nach der inneren Wahrheit – etwas ist, das schon die Denker der Antike in ihren Bann gezogen hat. Die New-Age- und Esoterikszene ist demnach keine Zeitgeisterscheinung, sondern die logische Entwicklung des menschlichen Geistes, die eine Einsicht hervorbringt, dass sich jeder Mensch, früher oder später, mit seiner inneren Wahrheit beschäftigt.

Aber wie erkenne ich mich selbst? Auch hier gehen die Meinungen auseinander. Einige sagen, dass man sich nur im Auge des anderen wirklich sieht. Es sei unmöglich, sich selber zu sehen. Was soviel heißt wie, du sollst dein Gegen- über fragen, wie es dich sieht, damit du weißt, wer du bist. Eine weitere Meinung ist, dass du dein Gegenüber gut anschauen sollst, wenn du dich selbst sehen willst, da dein Außen – und somit dein Gegenüber – lediglich ein Spiegel- bild deines Inneren ist. Ist dein Gegenüber ein Idiot, bist demnach du ein Idiot.

Ich gehe davon aus, dass wir Mensch und Geist sind. Meine physischen (menschlichen) Augen also die äußere Erschei- nung eines Menschen sehen. Meine emotionalen und geis- tigen Wahrnehmungen erkennen, wie mein Gegenüber innerlich funktioniert. Seine Seele – wie auch die meine –

 

sehe ich nicht. Was den anderen Menschen und mich am Leben erhält, ist unsichtbar. Ebenso wie der Grund seines Daseins. Diesen kann ich weder sehen noch fühlen. Ich sehe und fühle lediglich einen anderen Menschen und seinen Geist. Dadurch erkenne ich mich selber, weil ich im anderen nur das sehe, was ich in mir erkenne.

So funktioniert das Gesetz der Resonanz. Wie wir in den Wald rufen, so schallt es hinaus. Dabei sagt Volksmund auch: „Wir sehen nur, was wir sehen wollen.“ Aber beziehe ich das Unsichtbare, die Seele des Gegenübers, in die Betrachtung mit ein, erkenne ich immer auch das Große in mir. Somit sind weder mein Gegenüber noch ich jemals ein Idiot, sondern das Idiotentum lediglich einer unserer Aspekte und mein innerstes Wesen gar göttlich und gut. Wesentlicher ist sowieso die Absicht, weswegen eine „idiotische“ oder „nicht idiotische“ Handlung begangen wird. Denn ob eine Handlung unklug ist oder nicht, liegt in der Sichtweise des Betrachters.

Wenn ich jemanden oder etwas anschaue, dann entscheidet ein Gefühl in mir, ob mir das, was ich sehe oder wahrnehme, gefällt oder nicht. Das Gefühl ändert sich, je nachdem, was für Informationen ich dazu erhalte. Ein Autofahrer, der innerorts mit hundertzwanzig Sachen über die Hauptstraße brettert, ist mir nicht unbedingt sympa- thisch. Er gefährdet andere Verkehrsteilnehmer und sich selbst. Erfahre ich, dass der Autofahrer dadurch einen Menschen vor dem Verbluten rettete, weil er diesen rechtzeitig ins Krankenhaus bringen konnte, ändert sich meine Wahrnehmung. Der Fahrer hatte offenbar einen guten Grund für sein Verhalten und wird mir sympathisch.

 

Wenn ich mich selber betrachte, oder das, was ich in meinem Leben getan habe, kann ich mich dafür geißeln – wenn es mir nicht gefällt – oder den Grund für mein Ver- halten in bestimmten Situationen betrachten und mir dadurch verzeihen. Manchmal können wir auch nicht anders. Manchmal sind wir wie „fremdgesteuert“. Das hören wir aber nicht gern, denn wir lieben die Kontrolle.

Um uns und unsere Handlungsweisen ein wenig besser zu verstehen, visualisieren wir in der gleich folgenden Achtsamkeitsübung prägende Begebenheiten unseres Lebens und beobachten, wie es sich anfühlt, wenn wir diese Begebenheiten noch einmal vor unserem inneren Auge betrachten.

Nehme ich zum Beispiel meine einleitende Geschichte mit den beiden Jungen, die mich hetzten, als eine solche prägende Begebenheit, krame ich in der Übung diese Erinnerungen hervor, beobachte innerlich die Szenen und fühle nach, was damals in mir vorgegangen ist. Dabei werte ich mein damaliges Verhalten nicht als meinen oder ihren Fehler. Ich betrachte lediglich den Erinnerungsfilm und beobachte die dabei auftauchenden Gefühle.

Ich habe übrigens einen der beiden Jungen vor einiger Zeit als Erwachsenen wieder getroffen. Das hatte die Erinne- rungen an unsere gemeinsamen Erlebnisse erst wieder aus dem Tal der Vergessenheit geholt. Aus dem „bösen“ Jungen ist ein verantwortungsvoller Familienvater geworden, der offen und verständnisvoll mit seinen Mitmenschen umgeht. Wir stellten fest, dass die erwähnten Erlebnisse uns beide ähnlich geprägt haben. Auch er hat

 

daraus gelernt, Schlüsse gezogen und sein Verhalten durch das erfahrene Wissen angepasst. Einige seiner und meiner heutigen Eigenschaften haben sich aus der eingangs erwähnten Begebenheit heraus entwickelt.

Das Visualisieren deines neuen Lebens

Wir versetzen uns während dieser Übung in unsere Kind- heit und reisen ein wenig durch unser Leben. Wir suchen eine oder mehrere prägende Situationen aus, die wir erlebt haben, und tauchen in sie ein. Den aus uns entstehenden Erinnerungsfilm – mit uns in der Hauptrolle – lassen wir vor unserem geistigen Auge ablaufen und beobachten dabei die Bilder und unsere auftauchenden Gefühle. Da wir das (Lebens)Drehbuch geschrieben haben und Regie führen, schenken wir dem Hauptdarsteller der Geschichte, innerhalb der prägenden Situation, eine neue oder andere Eigenschaft, die wir damals gerne gehabt hätten und dank der die Geschichte anders ausgegangen wäre.

Dann reisen wir durch unser Leben, von dem Moment des Geschehnisses bis heute und schauen uns an, was sich alles verändert. Wie ich schon in der Einleitung fragte, was oder wer wärst du heute? Wie wäre deine Schulzeit verlau- fen? Wie deine Ausbildung? Wie dein Berufsleben? Mit wem wärst du heute zusammen? Mit wem nicht mehr? Wo würdest du wohnen? Welche Reisen hättest du unternom- men?

Lass dich auf die Übung ein. Es macht Spaß. Als Kind hast du imaginäre Reisen oder Spiele nämlich andauernd

 

visualisiert. Da hast du dich als Held gesehen, den Klassenkotzbrocken vermöbelt, das Mädchen mit den blonden Zöpfen geküsst und dem Lehrer einen Streich gespielt. Du bist um die Welt geflogen, hast bedrohte Tierarten gerettet, den langweiligen Lehrer mit einem Supervortrag an die Wand geklatscht und mit dem hübschen Jungen aus der siebten Klasse geflirtet. Als Kind war es normal, so zu denken. Fantasie hat man dazu gesagt und Fantasie ist es noch heute.